Leo Lorena
Wyss

Blaupause

Wenn Blau ein Gefühl ist, ein sehr schönes, dann ist das Verschwinden von Blau grau. Die Brüste wachsen und mit ihnen das Verlangen - aber nicht nach Sebastian. Dreizehn Cousinenköpfe nicken und wippen und essen und trinken und schauen und hören genau, was passiert. Vor Scham unter den Pilz in der Suppe getaucht. Bum Bum Eis und Melonen und auf einmal Blau und Frühlings Erwachen. Und dreizehn Cousinenköpfe nicken und wissen doch nicht Bescheid, wie sinnlich das Blau und wie grau sein Verlust sein kann.

Adoleszenz und weibliche Körper, erste Liebe, schmerzhafter Verlust, Abgrenzung, Familie, Familie und immer wieder Familie. In einer hochfiligranen und lustvoll sinnlichen Wortkomposition beschreibt Blaupause das Aufwachsen einer jungen Frau, die nach und nach sich selbst und ihr Verlangen nach einer anderen Frau entdeckt. Mit scheinbarer Leichtigkeit und humorvoller Abgründigkeit erzählt das Stück von der Anstrengung, erwachsen zu werden, von dem Glück der ersten Liebe, aber auch von dem Schmerz, der das Herz für einige Zeit stillstehen lassen kann und dem Umgang mit Verlust in einer lesbischen Beziehung.

Blaupause wurde ausgezeichnet mit dem Autor*innenpreis des 40. Heidelberger Stückemarkts und war nominiert für das Hans-Gratzer-Stipendium am Schauspielhaus Wien. Unterstützt wurde die Arbeit an dem Stück durch das Literar-Mechana-Dramatiker*innenstipendium.

Lektorat und Mentoring: Gerhild Steinbuch

Die Rechte liegen beim s.fischer Theater Verlag

wie kann das sein dass sie dass Blau einfach verschwunden ist?

Uraufführung am Theater und Orchester Heidelberg

Fotos: Susanne Reichardt

Mit Jeremy Heiß, Katharina Ley, Esra Schreier, Julia Staufer, Katharina Uhland, Lisa Eder
Regie Hannah Frauenrath
Bühne und Kostüme Laura Immler
Dramaturgie Maria Schneider
Lichtdesign Kristin Rohleder
Theaterpädagogik Mareike Schneider

Live-Musiker Jeremy Heiß
Regieassistenz und Inspizienz Corinna Reichle
Regiehospitanz Helena Radeke
Kostümassistenz Isabella Häußler
Soufflage Sara Eichhorn
Der*die Autor*in (Toneinspielung) Nicole Averkamp

<ich habe eine Freundin> sage ich noch einmal probiere den Satz wie ein neues Kleidungsstück spüre wie der Satz auf meiner Haut liegt

Aufführung an der ADK Ludwigsburg

Fotos: Denis Mörgenthaler

Mit Janne Pauline Böhm, Stella Holzapfel, Sophie Marleen Jany, Daria Kleyn, Rabea Lüthi
Regie Merle Zurawski
Dramaturgie Marci Hilma Friebe
Choreografie Rebecca de Toro

Bühne und Kostüm Kathrin Frech, Nele Schiller
Video Yaël Kolb
Outside Eye Alessa Bollack
Sounddesign Cäcilie Willkommen
Projektdozent*innen Kollektiv Henrike Iglesias

wir sind dreizehn und halten zum ersten Mal die Hand zwischen den Schenkel versuchen die Kugel zu finden die da beschrieben das was da kitzeln soll die Perle in der Muschel die da -

Hörspiel "Blaupause", Norddeutscher Rundfunk

Besetzung Lara Sienczak, Sophia Kennedy, Sasha Rau, Svetlana Belesova, Edith Saldanha, Josefine Israel, Maximilian Scheidt, Levin Hofmann, Leonie Lorena Wyss
Komposition und Gesang Sophia Kennedy
Technische Realisation Christian Alpen und Sebastian Ohm

Regieassistenz Sarah Veith
Regie Henri Hüster
Dramaturgie Michael Becker
Produktion Norddeutscher Rundfunk 2024

Blaupause - Hörspiel, NDR 2024

Pressezitate

Trotz der tiefen Trauer in der Geschichte ist Leonie Lorena Wyss ein humorvolles Stück gelungen. Wyss hat eine Sinnlichkeit in deren Sprache gefunden, die uns sehr beeindruckt hat.

– Laudatio der Jury, Heidelberger Stückemarkt

Eine eigenwillige, kräftige, vielseitig ausgeprägte Stimme meldet sich da zu Wort.

– Alfred Schlienger, bz Basel

Mit scheinbarer Leichtigkeit und humorvoller Abgründigkeit erzählt Leonie Lorena Wyss von der Anstrengung, erwachsen zu werden, von dem Glück der ersten Liebe, aber auch von dem Schmerz, der das Herz für einige Zeit stillstehen lassen kann.

– Friederike Emmerling, s.fischer Theater

Blaupause ist eine so wirblige wie nachdenkliche Coming-of-Age-Geschichte zu weiblicher Sozialisation und lesbischer Liebe, grundiert von einer tiefen, schmerzlichen Verlusterfahrung – und doch immer wieder durchbrochen von aberwitzigen Bildern und Szenen.

– Giorgio Giuliani, Bolero Magazin

Ein permanenter potentieller Wechsel zwischen Monolog und Dialog, zwischen chorischen Passagen, zwischen Wiederholung und schnell getaktetem Rhythmus – genussvoll offen für szenische und dramaturgische Interpretation.

– Lene Grösch, Theater Heute

Leonie Lorena Wyss gelingt es in „Blaupause“, tatsächlich neue Vorlagen, neue Bilder und Narrative zu kreieren.

– Marie-Dominique Wetzel, SWR Kultur

Eine Achterbahn der (queeren) Gefühle durch den Theaterraum.

– Steffen Becker, nachtkritik.de

Leonie Lorena Wyss‘ Sprache ist voller Assoziationsbilder, die durch das Stück hindurch immer weiter gesteigert und verwebt werden.

– Martina Jacobi, Die Deutsche Bühne